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Bei einer Kurzsichtigkeit hilft der Augenoptiker bei der Wahl der richtigen "Sehhilfe". Dies können Brillen oder auch Kontaktlinsen sein. Foto: fotolia Andreas Choroba

Was ist Kurzsichtigkeit?

Die meisten ereilt sie in der Jugend. Und sie kommt schleichend: die Kurzsichtigkeit. Irgendwann jedoch lässt sie sich nicht länger leugnen. Die Schultafel ist unscharf, Kinogänge machen auch immer weniger Spaß. Zudem häufen sich die Beschwerden von Freunden und Bekannten, dass man sie zuletzt in der Stadt nicht grüßte. Zeit also für einen Besuch beim Augenoptiker.

Sind Kurzsichtige intelligenter?

Das Wichtigste vorweg: Kurzsichtigkeit ist keine Krankheit. Sie ist eine funktionale Störung des Körpers, der mit den entsprechenden optischen Hilfsmitteln leicht beizukommen ist. Auch ist eine Kurzsichtigkeit längst kein Stigma mehr. Im Gegenteil: Forscher wollen herausgefunden haben, dass ein Zusammenhang besteht zwischen Intelligenz und Kurzsichtigkeit. Ob dies nun tatsächlich so ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Fest steht aber: Spätestens seit dem Boom der Nerd-Brillen gilt die Brille endgültig als modisches Accessoire – und als „Intelligenzverstärker“, um es mit den Worten von Günther Fielmann zu sagen, dem Chef des gleichnamigen Augenoptik-Unternehmens.
Doch was macht einen Menschen denn nun kurzsichtig?

Ursachen von Kurzsichtigkeit

Um die Umwelt scharf abbilden zu können, muss das Auge das Licht am hinteren Augenpol auf der Netzhaut bündeln. Hier wandeln lichtempfindliche Rezeptoren – die Zapfen und die Stäbchen – das Licht in elektrische Reize um und leiten diese Signale über den Sehnerv weiter an das Gehirn. Dafür ist es erforderlich, dass die Baulänge und die optische Brechkraft des Auges exakt aufeinander abgestimmt sind.Abbildung eines normal- nicht kurzsichtigen Auges

Sind die Baulänge und die optische Brechkraft des Auges nicht aufeinander abgestimmt und der Brennpunkt liegt nicht auf der Netzhaut, kommt es zur Fehlsichtigkeit. Bei einer Kurzsichtigkeit ist es in den meisten Fällen so, dass der Augapfel geringfügig zu lang geraten ist. Die Lichtstrahlen werden „zu früh“ gebündelt, auf der Netzhaut entsteht daher ein unscharfes Bild.Abbildung eines kurzsichtigen Auges


Ursächlich für dieses „Baulängenproblem“ des Augapfels können sowohl genetische Faktoren wie auch Umweltbedingungen sein. So konnten in einer groß angelegten Studie mit 45.000 Teilnehmern bereits 24 Gene identifiziert werden, die zusammen das Risiko einer Kurzsichtigkeit um den Faktor Zehn erhöhen. Wer also zwei kurzsichtige Eltern hat, wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ebenfalls eine Brille oder Kontaktlinsen benötigen. 
Gleichwohl spielen auch die Lebensgewohnheiten und Umweltbedingungen eine Rolle. Lange Zeit galt vermehrte Naharbeit als potenzieller Auslöser einer Kurzsichtigkeit, doch gegenwärtig ist der Einfluss des richtigen Lichtes stark in den Fokus der Forscher gerückt. Denn Studien haben gezeigt, dass Kinder, die sich viel im Freien aufhalten, weniger häufig kurzsichtig werden als Kinder, die bei künstlicher Beleuchtung viel Zeit im Zimmer verbringen.

Symptome der Kurzsichtigkeit

Durch folgenden Symptome kann sich eine Kurzsichtigkeit bemerkbar machen:


•    Personen und Gesichter werden erst spät erkannt
•    Straßenschilder, Straßennamen und Hausnummern lassen sich zunehmen schlechter erkennen
•    Beleuchtete Schilder oder andere Lichtquellen werden unscharf wahrgenommen
•    der Videotext des Fernsehers kann aus der gewohnten Distanz nicht mehr gelesen werden.

Je weiter ein Objekt vom Auge entfernt liegt, desto unschärfer wird es für den Kurzsichtigen. Deshalb ist eine unkorrigierte Kurzsichtigkeit gerade beim Autofahren so gefährlich, da beispielsweise Straßenschilder nicht rechtzeitig erkannt werden können. 

So hilft der Augenoptiker bei Kurzsichtigkeit

Die Aufgabe des Augenoptikers besteht nun darin, zum einen die Kurzsichtigkeit mittels einer Augenprüfung exakt zu vermessen und sie zum anderen mit der bestmöglichen optischen Versorgung zu korrigieren. Dies kann durch eine Brille geschehen oder durch Kontaktlinsen. Beide Korrektionsmittel weisen im Falle einer Kurzsichtigkeit eine optische Minuswirkung auf, ziehen also sozusagen etwas von der natürlichen optischen Brechkraft des Auges wieder ab, so dass der Brennpunkt genau so weit nach hinten rückt wie erforderlich – nämlich zurück auf die Netzhaut.

 Abbildung eines korrigierten kurzsichtigen Auges


Durch das Gesamtsystem aus Auge und Brillenglas bzw. Kontaktlinse wird das Licht jetzt wieder an der richtigen Stelle gebündelt und die Umwelt scharf abgebildet. Welches Korrektionsmittel konkret das Beste ist, entscheidet der Augenoptiker in Abstimmung mit dem Kunden, seinen Erfordernissen und Bedürfnissen. Selbst hohe Kurzsichtigkeiten können dank moderner Brillenglastechnologien heute so korrigiert werden, dass der Betroffene durch sie nicht stigmatisiert wird. Den Kunden dabei nicht nur optometrisch zu vermessen, sondern auch gemeinsam mit ihm zu einer optisch wie ästhetisch optimalen Lösung zu gelangen, dies ist die Kernkompetenz des Augenoptikers. 

Kurzsichtigkeit im Selbsttest

Hier geht's zum Online-SehtestIn der Regel entwickelt sich eine Kurzsichtigkeit bereits in der Kindheit bzw. der Adoleszenz, sie kann jedoch auch im Erwachsenenalter immer noch eintreten. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie an einer Fehlsichtigkeit leiden oder eine bestehende sich seit Ihren letzten Besuch beim Augenoptiker vielleicht verstärkt hat, können Sie hier einen Online-Sehtest durchführen. Der Test ersetzt zwar keinesfalls die ausführliche Augenüberprüfung beim Innungsaugenoptiker vor Ort, aber er kann einen ersten Eindruck über Ihre Sehfähigkeit vermitteln.