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Brillenfassungen können aus unterschiedlichsten Materialien bestehen und lassen sich mittlerweile auch im 3D-Druckverfahren herstellen. Foto © Fotolia.com/coldwaterman

Die Brillenfassung aus dem Drucker

Mithilfe der 3-D-Drucktechnologie lassen sich Möbel, Modellansichten von Gebäuden und Produkten oder auch Prothesen herstellen – warum also nicht auch Brillenfassungen?

Einige Augenoptiker und Brillenhersteller setzen mittlerweile in Ergänzung zu klassisch gefertigten Brillenfassungen aus verschiedensten Materialien wie Metall, Kunststoff, Holz, Leder oder sogar Kork auf das 3D-Druckverfahren. Hierbei lässt sich die Brille schon im Vorfeld mittels Computersoftware passgenau für den Träger individualisieren und das Design anpassen. Einige Augenoptiker bieten zusätzlich zu ihrem herkömmlichen Sortiment mit Brillen der einschlägig bekannten Designermarken bereits solche aus dem 3D-Drucker an – entweder eine Kollektion von Unternehmen, die sich auf diese Herstellung spezialisiert haben oder sie geben selbst eigens entworfene Modelle oder sogar individuelle Kreationen einzelner Kunden in Auftrag. Dass ein Augenoptiker in seinem Laden selbst einen 3D-Drucker stehen hat, ist jedoch (noch) eher selten, da sich die gewünschte Qualität bisher nur mit sehr großen, professionellen Maschinen erzielen lässt.

Individuell angepasst

Im Laden problemlos unterbringen lässt sich hingegen ein 3D-Scanner, der zum Beispiel in Form eines Spiegels innerhalb von Sekunden die Gesichtsform des Kunden scannt. Der Vorteil: Gedruckte Fassungen sind schon in wenigen Stunden fertig und individuell gestaltbar. Für den Online-Vertrieb eignen sich 3D-Druck-Brillen dennoch nur begrenzt, da die Fassung an das Gesicht des Trägers angepasst werden muss – die entsprechende Software schafft dies nur unzureichend. Für die Korrektionsgläser werden grundsätzlich zahlreiche Daten benötigt, ganz besonders, wenn es sich etwa um eine Gleitsichtbrille handelt.

Matte Optik, kaum Gewicht auf der Nase

Das Besondere an Fassungen, die aus Kunststoffpulver (Polyamid) gedruckt werden: Das Material mit der samtig-matten Oberfläche, die ein wenig an Holz erinnert, ist federleicht und lässt sich so fein an das Gesicht des Trägers anpassen wie kaum ein anderes, was die gedruckte Brille selbst bei sportlichen Bewegungen sicher sitzen lässt und sich bequem trägt. Darüber hinaus lassen sich aber natürlich auch spezielle Sportbrillen per 3D-Druck herstellen. Die Brillenfassung wird in mehreren Schichten (additives Verfahren) gedruckt, entweder wird die Farbe direkt dem Pulver zugesetzt oder das Modell wird nachträglich gefärbt. Danach wird der Rahmen von Hand geschliffen, poliert und die Gläser eingesetzt.
 

04.10.2017