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Nicht mehr schielen will trainiert sein
Wenn ein Kind ein Auge mit einem Pflaster abgedeckt hat, liegt oft die Vermutung nahe, das Kind habe sich dort verletzt oder sei operiert worden. Dabei ist mit dem abgeklebten Auge in den meisten Fällen alles in bester Ordnung - das nicht abgeklebte hingegen muss eine Extra-Runde „Sehtraining“ absolvieren, da es bisher nicht optimal und gleichwertig am Sehprozess teilnahm. Die Ursache dafür kann in einem mehr oder minder starken Schielfehler liegen.
Was ist Schielen?
Schielen ist eine Fehlstellung der Augen zueinander. Die medizinische Bezeichnung lautet Strabismus. Vereinfacht gesagt, ist bei einem schielenden Auge ein Augenmuskel wenige Millimeter zu lang oder zu kurz geraten. Das Auge schaut dann beispielsweise beim Blick an die Schultafel nicht geradeaus, sondern leicht rechts, links, oben oder unten an der Tafel vorbei. Im Gehirn des Kindes kommt daher nur ein optimales Abbild der Tafelinformationen an, nämlich von dem Auge, das nicht schielt. Das Abbild der Tafel, welches das schielende Auge liefert, ist dagegen nicht so gut und wird vom Gehirn gegebenefalls komplett unterdrückt. Ist dies der Fall, kann die Netzhaut des betroffenen Auges sich allerdings nicht richtig entwickeln, und die Sehschärfe sowie das räumliche Sehen drohen ein Leben lang darunter zu leiden.